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OUT OF CLASSROOM PRATO UND VENEDIG

OKTOBER 2022

Die Studienreise beschäftigte sich dieses Jahr mit Fragen nach möglichen alternativen Lebenszusammenhängen, realen und spekulativen Transformationen von Körpern und versuchte herauszufinden, inwieweit sich nachhaltige Ansätze wirklich zirkulär umsetzen lassen. Vor allem auch bezogen auf einen erweiterten Nachhaltigkeitsbegriff, der sich jenseits ökologischer Aspekte positioniert. 

Die Klasse wählte den Besuch der diesjährigen Venedig Biennale selbst aus. Die Studierenden sahen im kuratorischen Konzept von Cecilia Alemani viele Themen und künstlerisch-forschende Positionen, die sich mit ihren eigenen inhaltlichen Ansätzen und Recherchen überlappte. Es war ihr außerordentlicher Wunsch, die Reise als Stimulation und Inspiration, aber auch als kritische Reflektion ihrer Praxen zu nutzen. Genau das funktionierte sowohl in Venedig, als auch in Prato auf besondere Weise. 

Die Biennale öffnete die Vorstellungen eines anderen ‚Lebens‘, einer Co-Habitation, bei der Mensch sich de-zentralisiert und sich in seiner Wandelbarkeit und vor allem Mit-Wandelbarkeit verstehen muss. 

Es waren spannenden Positionen zu sehen, bei denen auch deutlich wurde, wie lange und wie immer schon kritische Arbeiten zu diesen Themen entstanden sind, diese aber marginalisiert und aus der Sichtbarkeit ‚gedrängt‘ wurden. 

Auch der Besuch des Textildistrikts Prato wurde auf deutlichen Wunsch der Studierenden geplant. Sie wollten unbedingt Herstellungs- und Verarbeitungsbetriebe kennenlernen, die mit Färben, Strick oder in Weiterverabeitungsketten arbeiten. Dabei war ihnen vor allem wichtig herauszufinden, was Entwurfsentscheidungen im Produktionsprozess bedeuten und inwieweit nachhaltige Ansätze in der Realität überhaupt funktionieren. Wie weit die Anstrengungen dafür sind, oder business-as-usual tatsächlich verschönert wird. 

Zusätzlich konnten wir dort Lotto Zero besuchen.

Eine sehr spannende und umtriebige Initiative, die 2016 von Tessa und Ariana Moroder gegründet wurde und sich als (Textil-) Labor und Thinktank an den Schnittstellen zur Kunst, Bildung und Zirkularität verortet. Dort konnten wir mit Fabrikabfällen arbeiten und Techniken ausprobieren. Ihr Wissen und ihr bewusster Standort mitten im Textildistrikt haben uns einen sehr besonderen und wertvollen Einblick in tatsächliche Abläufe, Probleme und notwendige Entwicklungen gegeben. 

Somit ist die Verbindung beider Reiseorte eine wunderbar dichte und stimulierende, aber auch bewusste und (selbst-) reflektierende ‚Forschung‘ geworden.

Teilnehmer:innen: 
Klasse BA2 des HS22, Bakri Bakhit, Prof. Priska Morger

Bilder: Bakri Bakhit