In meiner Thesis habe ich mich mit den aktuellen Rollenbildern unserer Gesellschaft auseinandergesetzt. Geschlechterrollen sind Verhaltensweisen, die in einer Kultur für ein bestimmtes biologisches Geschlecht als typisch und akzeptabel gelten. Sie werden schon den Jüngsten unserer Gesellschaft aufgedrängt, beispielsweise durch Farben, Kleidung und Spielzeug, später durch das Beibringen der für das Geschlecht vermeintlich angemessenen Verhaltensweisen.
Diese Arbeit soll den Menschen anregen, sich Gedanken über Rollenbilder zu machen. Meine Referenz in dieser Auseinandersetzung ist die Bekleidung für Neugeborene und tätigkeitsorientierte Kleidung im Alltag. Bei beiden Bekleidungstypen dominiert die Funktionalität und das Erfüllunen von Bedürfnissen. Entscheidungen bezüglich Form und Verschlüssen werden geschlechtsneutral getroffen. Davon inspiriert, habe ich mit diesen bestehenden Codes spielerisch Menschen eingekleidet. Durch die Collabortaion mit Laura Schwyter, Textildesignerin und Laura Desch, Schmuckdesignerin entstanden neue Flächen. Darin spielte die Verschmelzung von Accessoire und Kleidungsstück eine zentrale Rolle.
Meine Farbpalette soll das Spektrum unserer Gesellschaft im
Bezug auf Geschlecht wiederspiegeln. Sie soll die Diversität und Verschmelzung sichtbar machen.
Jede einzelne Person meines Casts vereint Männlichkeit, wie
auch Weiblichkeit, in sich. Der Körper im Raum stand in
meiner Inszenierung klar im Fokus. In meiner Videoproduktion habe ich Alltagssituationen dekonstruiert und damit eine Absurdheit geschaffen. Wodurch ich dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit gab und diese ernsthafte und relevante Thematik somit für den Betrachter zugänglicher gemacht habe.